„Why does it always rain on me? […]

…Sunny days. Where have you gone?“

Ich kann mich nicht erinnern mit 17 Jahren so dermaßen gelogen zu haben, dass ich es verdient hätte, gestern nach einer verregneten und nebeligen Woche Erzgebirgswetter auch noch unter novemberlichen Bedingungen beim Greifenstein-Bike-Marathon an den Start gehen zu müssen.  Schließlich liegt die Saison bereits in ihren letzten Zügen… Ohne Voranmeldung hatte ich mir eigentlich auch die Möglichkeit offengehalten, genau bei solchem Wetter im Bett liegen bleiben zu können und mit Kater Fynn zu relaxen. Aber wer eine richtige MTBerin ist, kneift dann eben doch nicht und wann besteht schon mal die Möglichkeit nur 15 Minuten Anreiseweg zu einem Rennen zu haben? Zwar hat der Marathon durch die Geyerischen Wälder nicht annähernd den hohen Prestigewert wie die Vier-Hübel-Tour, wird aber dennoch wegen seiner guten Organisation und der fetzigen Strecke gelobt. Von letzterer hatte ich mich bereits am Donnerstag im Training überzeugt und so stand irgendwie doch schon fest, dass ich mich an den Start stellen würde.

Trotz der kurzen Anreise war mir 9 Uhr dann doch zu früh und drei Runden die volle Schlammpackung wären dann auch zuviel des Guten gewesen. Ich entschied mich also für die Mitteldistanz (60km). Außer mir waren noch Sandra Kaiser und Annett Teichmann bereits vorangemeldet und bei dem Regen war außer mir auch niemand verrückt genug, auch noch nachzumelden. Lokalmatadorin Laura Hofmüller blieb dagegen sogar standhaft und fuhr trotz allem die Langdistanz. Stark!

Fast pünktlich 10.30 Uhr fiel der Startschuss und es ging für mich aus den vorderen Startreihen auf die Strecke. Bis zum ersten Anstieg der Einführungsrunde konnte ich erstmal locker im Männerfeld mitrollen, danach fuhr ich im Prinzip bis zum Ende des Rennens meinen eigenen (Gummi-) Stiefel. Vor allem die erste Runde lief richtig gut. Mit Puls Ü200 hatte ich super Beine und einen runden Tritt! In den Abfahrten wurde von mir nichts riskiert und bis auf einen Sturz gleich im ersten Downhill kurz vor mir, schienen es die meisten um mich herum ebenso zu halten. Eine richtige Gruppe für ein bisschen Windschatten gab es leider nicht und so hangele ich mich von Fahrer zu Fahrer in meinem eigenen Tempo vor. Die zweite Runde sehe ich dann fast niemanden mehr um mich herum. Trotz extrem matschigen Bedingungen hab ich heute jede Menge Spaß auf der Strecke und fahre wie beflügelt. Danke auch nochmal an alle, die mich am Streckenrand angefeuert haben! Gegen Ende der zweiten Runde schließe ich noch kurzzeitig auf Laura auf, die dann aber in den Trails noch mehr Kraft hat und da es um nichts geht, will ich auch kein Risiko mehr eingehen. „Oh, where did the blue skies go? And why is it raining so?“ Kurz nach ihr komme ich dann als erste der Mitteldistanz ins Ziel, trotz guter Form doch ziemlich kaputt, dass ich sogar Trainer Maik übersehe. Ganz klar! Zuviel Matsch und zu wenig Grad. Dennoch sehr glücklich über den ersten Platz. Matze aka Trittfrequenz kümmert sich liebenswerter Weise um mein Rad, so dass ich schnell unter die Dusche kann und gar nicht erst friere („It’s so cold!“). Danke!

Bis zur Siegerehrung wurde dann noch das Rennen mit Teamkollege Felix ausgewertet, der trotz Sturz einen hervorragenden 3. Platz (6. Gesamt) erreicht! Stark!

Nach meiner Premiere kann ich nun bestätigen, dass der Greifenstein-Bike-Marathon ein gut organisiertes Rennen ist und die Strecke vielleicht sogar grad bei Regen und Matsch fetzt. See you next year!

Nach dem Radputz ist vor dem Radputz…

Collage_GBM

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